Leserbrief  betreffs Artikel  vom 28. 04. 2004 in der Mitteldeutschen Zeitung:

Dreikönigstag kann noch im Juli fallen (Seite 1)

In den vergangenen Monaten hat auch die Mitteldeutsche Zeitung den Dreikönigstag durch Artikel, Kommentare und Gastbeiträge „sturmreif geschossen“.  Ob MP Wolfgang Böhmer, ob FDP Frau Cornelia Pieper oder der Ex – Wirtschaftsweise Rüdiger Pohl, alle führen Gründe gegen den Feiertag an, weisen aber zugleich auf die Symbolhaftigkeit dieses Schrittes hin. Rüdiger Pohl gibt gleich den entscheiden Ton an – ein zusätzlicher Arbeitstag, ohne Lohnausgleich. Cornelia Pieper hat eine einfache Antwort parat: „In einem Land mit der höchsten Arbeitslosigkeit können wir uns 10 Feiertage nicht leisten!“ Wolfgang Böhmer will mit der Abschaffung des Feiertages ein wichtiges Signal für die Geldgeber Sachsen Anhalts setzen.

Da wird uns suggeriert, dass der Feiertag schuld, zumindest mitschuldig,  an der schlechten Wirtschaftslage in Sachsen Anhalt ist.

Leider findet die Mitteldeutsche Zeitung auf ihren Seiten keinen ausreichenden Platz für Kritiker der angedachten Entscheidung. Mittels 12 Wörtern wird  darauf verwiesen, dass die Debatte um den 6. Januar von den eigentlichen Problemen des Landes Sachsen Anhalt ablenkt. Eine wirklich ausgewogene Berichterstattung sollte in der Lage sein, ein Pro und Contra anzubieten.

Im Kommentar vom 23. April 2004 zitiert Monika Zimmermann den Ministerpräsidenten: „Die Einführung des weiteren Arbeitstages bringt dem Land rein rechnerisch nicht so viel, wäre aber ein wichtiges Symbol dafür, dass die Zeichen der Zeit erkannt sind.“ Muss Politik heute nur noch die Zeichen der zeit erkennen oder muss sie dafür sorgen, dass ein Land / Bundesland die Arbeitslosigkeit bekämpft, um die Landesfinanzen und die Kaufkraft der Bürger zu stärken?

Da wir in diesem Jahr faktisch viele Feiertage an den Wochenenden begehen werden, bin ich gespannt auf den Aufschwung in Sachsen Anhalt im Jahr 2004.   

 Ulrich Schrieber