Leserbrief
zum Artikel „Eine Frage der Ehre “
vom 3. März 2012 in der Mitteldeutschen Zeitung, Seite 5:
Christian Wulff hat 3 Anläufe benötigt,
ehe er in das Amt des Bundespräsidenten gewählt wurde. Die Notwendigkeit
seines Rücktritts hat er zu spät wahr haben wollen und hat den rechten
Zeitpunkt dafür verpatzt. Ihm fehlte ganz klar das Gespür, wo der Eigennutz
eines Politikers Gesetze überschreitet. Zeitweise hat sich Wulff durch die
Springer Presse hofieren lassen und wohl auch gut von der Positivdarstellung
profitiert. Dann war er Urlaubsgast bei reichen und einflussreichen Freunden und
offensichtlich schreckte Wulff auch vor finanziellen Vorteilen bei der
Kreditvergabe nicht zurück. In so manchem medialen Beitrag hängt ihm daher der
Ruf eines Schnäppchenjägers an. Wenn Wulff den sogenannten Ehrensold nicht
ablehnt, wird er wohl nicht vermeiden können, dass sein Ruf nicht mehr nur an
Schnäppchen festgemacht wird. Schlimmer noch, er wird einen gewaltig negativen
Beitrag zur Politikverdrossenheit liefern. Was hat Christian Wulff in seiner
Amtszeit als Bundespräsident eigentlich so hervorragendes geleistet?
Politische Kultur ist es, wenn die
Kanzlerin selbst Wulff auffordern würde, auf den Ehrensold zu verzichten! Aber
diese Größe hat sie sicher nicht.
hier der teilweise Abdruck in der MZ