Leserbrief  zum Artikel  „30 Stunden für alle“ auf Seite 17 der Mitteldeutschen Zeitung vom 12. Februar 2013:

 

Die Initiatoren und Unterzeichner des "Offenen Briefes" sind keine Spinner! Sie so zu betrachten, hat lediglich Stammtischniveau. Natürlich muss der gesamte Inhalt des Briefes bewertet werden! Der ist zwar offensichtlich nicht allen Diskutierenden bekannt, aber die Diskussion wert!

Zu Recht weisen die Unterzeichner auf  mehrere Aspekte hin, die einem demokratischen und sozialstaatlichem Anspruch zuwider sind. Hohe Jugendarbeitslosigkeit, nicht freiwillige Teilzeitarbeit, prekäre Arbeitsverhältnisse mit geringem Verdienst (trotz hoher Wochenarbeitszeit). Weiter geht es mit Hinweisen auf Leiharbeit und Werksverträge, Hartz IV trotz Arbeit, Burnout und psychosomatische Erkrankungen im Beruf. Die Aufzählung erhebt sicher nicht den Anspruch auf Vollständigkeit. Die Notwendigkeit von Qualifizierung bestreiten die Unterzeichner, die nicht realitätsfremd sind, auf keinen Fall. Ebenso haben sie auch die europäische und globale Wirklichkeit in der Arbeitswelt im Blick. 

Auch wenn die 30 Stunden Woche bei vollem Lohnausgleich derzeit utopisch ist, die Diskussion um die Konditionen für Beschäftigte und Erwerbslose ist dringend notwendig!

Die zunehmend einseitige Verteilung des erwirtschafteten Gewinns ist unakzeptabel.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Ulrich Schrieber