Leserbrief zum Artikel vom 13. Juli 2013 in der Mitteldeutschen Zeitung, Seite 5  „Zu Putins Bedingungen“

 

Was hat Edward Snowden für eine Wahl? Er wird sich den Spielregeln Putins unterordnen müssen, denn jetzt notwendige Solidarität, bringen nur wenige Nationen auf. Das selbst dem bolivianischen Präsidenten von einigen europäischen Staaten Überflugrechte verweigert wurden, zeigt die Angst vor dem „Großen Bruder“, den USA.

Russlands Präsident wird mit dem Asylangebot an Snowden auch eigene Interessen verfolgen. Auch Putin hat kein Interesse an der Offenlegung von Geheimdienstakten, es könnte ja leicht auch  mal anders herum gehen. Die USA wären dann beweispflichtig, dass die Weltmächte zusammen halten müssen, jedenfalls wenn es um gleiche Interessen geht.

Snowden gilt es zu Unterstützen, denn offensichtlich deckt er enorme Rechtsverletzungen und Schnüffeleien auf. Warum sonst ist man in den USA so nervös? Wenn die USA nun fürchten, dass andere Staaten ihre Spionageabwehr verstärken, dann sind sie wohl bislang sehr zufrieden mit den Ergebnissen der Datensammelwut. Und die soll ja auch vor sozialen Netzwerken nicht halt gemacht haben.

Snowdens Enthüllungen sollten Anlass und Auftrag  an die deutsche Politik sein, die informelle Selbstbestimmung wieder in den Mittelpunkt des Datenschutzes zu stellen und gegen billiges Interesse zu verteidigen. Für jeden persönlich gilt es, den Umgang mit eigenen Daten kritisch zu hinterfragen.

Mit freundlichen Grüßen

Ulrich Schrieber

                                                                                            der Abdruck fiel etwas mager aus   :-((