Leserbrief
zu den Artikeln vom 28. Juni 2008, Seite 4:
Der
CDU - Bundestagswahlkampf 2009 hat den Osten erreicht. Pofalla verteidigt im
MZ Gespräch das 10 Punkte Programm für den Osten mit sehr schwacher
Argumentation. Er vergleicht „den Osten“ mehrfach pauschal mit seinem
Wahlkreis Kleve. Pofalla verkennt offensichtlich, das der Niedriglohn im Osten
die entstandenen Arbeitsplätze beflügelt hat. Pofalla spielt den Einfluss
der NPD in Sachsen herunter. Er bescheinigt Sachsen Anhalts Ministerpräsident
Böhmer einen „Bomben Job zu machen“.
In welcher Traum Welt lebt dieser Politiker eigentlich.
Das 10
Punkte Programm der CDU für den Osten besteht aus jeder Menge Füllmaterial,
nur so konnte es die stattliche Anzahl von 17 Seiten erreichen. Die Wortwahl
im Text ist bezeichnend: Wollen und Sollen kommt sehr oft vor. Wieder nichts
Konkretes! Wer unter dem Punkt 4
dieser „Perspektive für den Osten“ nachliest, erkennt weitere
Verschlechterungen, die die CDU in ihrem Programm für die Menschen versteckt
hat. Flexibilität ist leider keine Arbeitsplatz- und Einkommensgarantie. Die
CDU kann oder will nicht erkennen, dass der Osten das Testgebiet der
Wirtschaft für schlechtere Konditionen am Arbeitsmarkt ist. Da kann sich die
Kanzlerin in Naumburg sehen lassen, da können die Politiker der CDU in
Sachsen Anhalt das „Ausschwärmen“ üben, sie bewegen sich fern der Realität
der Menschen.
Wer im
östlichen Deutschland auf Stimmenfang geht, der muss schon
mehr bieten als Phrasen und oberflächliche Polemik.
Es gehört nicht viel dazu, um zu erkennen, dass nicht nur kleine
Unternehmen auf das Allheilmittel Niedriglohn im Osten setzen. Viele große
Unternehmen verlagern ihre Arbeitsplätze in den Niedriglohnbereich oder
verkaufen mittels der Regelungen aus dem Bürgerlichem Gesetzbuch §613a ihre
Belegschaft an Billiglöhner. Skandale in der Wirtschaft reihen sich
aneinander, Siemens – Telekom – Nokia - Siemens....
Es
reicht nicht aus auf politische Gegner zu schimpfen, man muss auch in seiner
Programmatik nachweislich besser sein, wenn man Wahlerfolge einbringen will.
Vor allem aber muss man in der Realpolitik die Sorgen und Nöte des Volkes
erkennen und beseitigen, von diesem Ziel ist die CDU auf meiner Sicht sehr
seit entfernt.
10
Punkte Programme für den Osten sind auch nicht Neues, bereits 2001 kam die
FDP auf solche Gedanken, 2005 die Vorsitzenden der Landtagsfraktionen der SPD
in der Region der ehemaligen DDR. Also – „Nichts Neues für den
Osten“!!!
hier der teilweise gedruckte Leserbrief