Leserbrief  zum Artikel  vom 18. Juli 2008

„Merkel und CSU bei Pendlerpauschale über Kreuz“,    Volksstimme.de

Leserbrief:  

Unionsinterner Streit oder Show? Merkel auf dem CSU Parteitag!

Wer glaubt, dass CDU und CSU durch die Thematik Pendlerpauschale zerstritten bzw. weit auseinander dividiert sind, irrt! Es ist Wahlkampfzeit, in Bayern schon sehr bald und kommendes Jahr in der gesamten Republik. Soweit unser Land diese Bezeichnung noch verdient?

Clever eingefädelt, „the show must go on“ - die CDU greift nach den Wählerstimmen der Liebhaber der Konsolidierung der Staatsfinanzen und die CSU bemüht sich um die Wählerstimmer der geprellten Autofahrer und Pendler. So gaukelt man Konkurrenz vor und greift erneut nach der Macht.

 Letztendlich greift die Kanzlerin vor den CSU Delegierten dann ihre wahren Kontrahenten an.  Sie erteilt der SPD Forderung nach Ausweitung von Mindestlöhnen auf die Zeitarbeitsbranche eine Absage. Offensichtlich ignoriert die Kanzlerin und da ist sie in trauter Gemeinsamkeit mit ihren christlichen Parteifreunden, dass immer mehr tariflich bezahlte Arbeitsplätze durch billige Zeitarbeit ersetzt werden. Zum Beispiel in der Call Center Branche, die Medienberichten zu Folge boomt und Beschäftigte fest einstellen könnte. Das Gegenteil findet statt. Der Ersatz von Dauerarbeitsplätzen durch Leih- und Zeitarbeit, der Kenner nennt das Tarifflucht oder noch konkreter Ausbeutung, ist immer öfter Tagesgeschäft der Firmen!

Im CDU Programm „ Perspektiven für den Osten Deutschlands“ wird behauptet, „sozial ist was Arbeit schafft“. Die Realität auf dem Arbeitsmarkt (insbesondere bei Leih- und Zeitarbeitnehmern), gerade auf dem ostdeutschen Arbeitsmarkt, kommt bei unserer Kanzlerin nicht mehr an.  

 Die Medien berichteten in der letzten Woche über immer mehr Zeitarbeit in Ministerien und im Bundestag. Trifft hier nicht das Sprichwort „Der Fisch stinkt zuerst am Kopf zu???.

Zeitarbeit wird in vielen Branchen als Mittel zur Realisierung von Lohndumping eingesetzt.  

Es ist noch nicht lange her, da hat die Kanzlerin bewiesen, das sie wenig von der Gesetzgebung zu Hartz IV versteht. Nun glänzt sie mit der Absage an eine berechtigte Forderung  ihrer politischen Konkurrenz und obendrein der Arbeitgeber im Bundesverband Zeitarbeit, erneut durch Unvermögen. Die Haltung der Kanzlerin fördert die Schmuddelkonkurrenz in der Leih- und Zeitarbeitsbranche! Zusätzlich demütigt diese Politik die Menschen, die sich trotz der teilweise beschämenden Bezahlung auf Grund der Hartz IV Gesetzgebung, eine Chance auf menschenwürdige Bedingungen und damit auf Zukunft am Arbeitsmarkt erhoffen.

Hallo Frau Merkel, dafür bekommen Sie von mir die Schulnote „6“ in Sachen „Politik für die Menschen“.  Ich empfehle: Nachsitzen – auf der Oppositionsbank im Parlament!     

Original  hier   & der gedruckte Leserbrief