Negative
Schlagzeilen über die „Deutsche Telekom“ sind seit Jahren in den Medien. Ob
Daten- oder Abhörskandal, die Steueraffäre des Ex – Aufsichtsratschefs
Zumwinkel oder ständiger Personalabbau, es wird nicht langweilig um den
rosaroten Konzernriesen. Das die Telekom ihre Call Center Beschäftigten seit
Jahren per Salamitaktik an Niedriglohn Call Center Betreiber verkauft ist
bekannt und lässt die Vermutung zu, dass es sich hier um übelste Lohndrückerei
handelt. Auch Beschäftigte der technischen Bereiche wurden verkauft.
Wenn jetzt noch damit
begonnen wird, verkaufte Betriebe durch die Erwerber zu schließen und die Beschäftigten
auf die Straße zu setzen, dann hat das in der Tat den BenQ Vergleich verdient.
Wenn sich die Bertelsmann Tochter Arvato, eher ein Kind eines Wirtschaftsriesen
als ein Wirtschaftszwerg, nun als Erfüllungsgehilfe des Personalabbaus bei der
Telekom entpuppen sollte, dann wirft dies ein sehr schlechtes Licht auf den
Konzern mit dem Saubermann Image. Immerhin betreibt Bertelsmann eine Stiftung,
die als sozial engagiert gilt.
Mehr als peinlich
ist es, dass die Bundespolitik, die bei BenQ üppig Kritik geübt hat, diesmal
brav den Mund hält. Und das, obwohl der Bund nach wie vor größter
Anteileigner der Deutschen Telekom ist. Tragischer Weise scheint sich die
Bundespolitik nicht nur bei der Beschäftigungspolitik der Telekom ihrem
Gestaltungsauftrag in wirtschaftlichen Fragen zu entziehen.
hier der teilweise gedruckte Leserbrief aus der Focus Ausgabe 23/2009