Leserbrief betreffs Artikel vom 4. Januar 2010 in der
Mitteldeutschen Zeitung:
„Finanzminister unter
Feuer“ (Seite 5)
In Hessen scheint der Boden
der politischen Kultur nicht erst seit dem Schwarzgeldskandal aus dem Jahr 2000
zu einem guten Teil aus Sumpflandschaft zu bestehen. Ein Fakt dafür ist die
Zwangspensionierungen von hessischen Steuerfahndern mittels psychiatrischem
Gutachten vor ca. 3 Jahren. Die Staatsdiener, hatten sich gewagt entsprechend
ihrer beruflichen Aufgabe, die korrekte Zahlung von Steuern zu überprüfen.
Dies auch bei angesehenen Großbanken.
Auf Grund der Tätigkeit
der Steuerfahnder wird 1996 z.B. die Vorstandsetage der Commerzbank durchsucht.
Das in der Folge die hessischen Steuereinnahmen profitierten, scheint die seit
1999 CDU geführte Landesregierung nicht zu interessieren. Nach Übernahme der
Regierungsverantwortung durch die CDU in Hessen, wird die Durchsetzung des
deutschen Steuerrechtes bei Banken dort wohl zur Nebensache. Die Gejagten sind
wohl jetzt eher die Steuerfahnder selbst und nicht die Steuersünder.
Zum Glück beschäftigen
sich mittlerweile auch Gerichte mit diesem Thema. In einem Verfahren (Az: 21
K 1220/09.GI.B) zeigt sich das zuständige
Gericht laut der Urteilsbegründung überzeugt, dass die psychiatrischen
Gutachten vorsätzlich falsch ausgestellt wurden. Da ist politische
Einflussnahme sehr wahrscheinlich!
Das hessische
Finanzministerium probt derweil Gelassenheit. Wenn Recht und Gesetz in Hessen
nicht weiter mit Füßen getreten werden sollen, muss ein parlamentarischer
Untersuchungsausschuss klären, ob hier Politiker nach Gutsherrenart agieren.
Da weder Roland Koch
zuzutrauen ist, dass er seinen Finanzminister zum Rücktritt bewegt, noch aus
dem Finanzministerium Asche auf das eigene Haupt regnen wird, darf die Öffentlichkeit
keine Ruhe geben, bis die Schuldigen bestraft sind!
nach meinem Kenntnisstand wurde der Leserbrief nicht gedruckt