Leserbrief:

Leserbrief zum Artikel vom 29. Januar 2010 in der Mitteldeutschen Zeitung, Seite 17  „Mindestlohn – Urteil erfreut Postkonkurrenz“

 

Das Bundesverwaltungsgericht hat den „Post – Mindestlohn“ wegen gravierender Verfahrensfehler bei seiner Einführung für rechtswidrig erklärt. Das Bundesarbeitsministerium hat im Jahr 2008 nach Auffassung des Gerichtes fehlerhaft gearbeitet.

Das mag die Konkurrenz beflügeln, einen Weg zu einem auskömmlichen Lohn für Beschäftigte bei Mitbewerbern der Post, kann diese Entscheidung nicht aufzeigen.  

 

Fazit – auch in dieser Branche  wird nun wieder auf der Spielwiese der Lohnpolitik Wettbewerb ausgetragen. Wenn Lobby Vertreter der Post Konkurrenz  nun die Schaffung neuer Arbeitsplätze versprechen, ist das erst mal nichts weiter als eine Absichtserklärung. Wenn der volkswirtschaftliche Bedarf an besagten Postdienstleistungen nicht steigt, wird es lediglich zur Verschiebung von Marktanteilen kommen, die auf die Anzahl der Beschäftigten  bei Post und Mitbewerbern wirkt. Was zur Folge haben wird, dass die nachgefragt Arbeit von immer mehr Beschäftigten im Niedriglohnbereich erbracht wird.

Gut bezahlte Arbeit wird zu Gunsten schlecht bezahlter Arbeit ausgetauscht. Mit allen bekannten  Auswirkungen auf unsere Sozialsysteme und die klamme Staatskasse. Hier wird Armutsrisiko erzeugt, Lebensstandart abgesenkt und private Vorsorge fürs Alter unmöglich gemacht! Und in dieser Situation leben ja in unserem reichen Deutschland immer mehr fleißige Menschen.

Was in Deutschland dringend fehlt, ist ein gesetzlicher Mindestlohn. In dieser Thematik  überdenken DGB und Einzelgewerkschaften zurecht, jedoch entschieden zu langsam, die geforderten 7,50 Euro. Und die regierende Koalition sitzt das Problem aus. Dies jedoch wird von immer mehr Bürgern registriert und führt unter Anderem zu breiter Unzufriedenheit über die Arbeit dieser Bundesregierung. Wie sähe wohl ein Wahlergebnis aus, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre?

 

                                                                                                                                                                hier der gedruckte Leserbrief