Will schwarz/gelb Gewöhnung an Kriegsopfer?

Auch wenn Merkel im Bundestag klare Worte für den Afghanistan Einsatz fand, richtig muss er deswegen nicht mehr sein. Der Sinn muss ständig hinterfragt werden. Die Strategie gehört permanent in Frage gestellt und bei Bedarf angepasst. Den Einsatz jetzt offen als Krieg zu deklarieren, hilft den von Anbeginn getöteten Zivilisten und Soldaten der internationalen Truppen nicht. Das Vertrauen in die deutsche Mission ist spätestens seit den Bomben von Kundus dahin, die schnelle Einstellung des Verfahrens gegen Oberst Klein wird es nicht zurück bringen. Hatte diese  Entscheidung womöglich politischen Rückenwind?

Guttenberg hat sich mit der Entlassung seiner Berater die Verantwortung vom Hals geschafft und ein bisschen Selbstkritik vor dem Untersuchungsausschuss kommt immer gut an. Nun schwört uns der smarte Minister bei der Trauerfeier für die Toten Soldaten in Ingolstadt, rhetorisch gut eingebunden, schon mal auf die nächsten Toten und Verwundeten, auch außerhalb von Afghanistan ein. 

Zitat: „Was wir vielleicht zu lange nicht wahr haben wollten, Tod und Verwundung sind Begleiter unsere Einsätze geworden und sie werden es auch in den nächsten Jahren sein, wohl nicht nur in Afghanistan.“

Der Verteidigungsminister gibt den Betroffenen, fordert zugleich mehr Opferbereitschaft. Ist seine Botschaft:  „Gewöhnt euch schon mal dran?“ Wofür? Gibt es andere Wege für die deutsche Sicherheit? Diese Antwort bleibt er schuldig!  60 Militärtransporter A400M, bestellt durch das Bundesverteidigungsministerium bei EADS lassen Böses ahnen. Schon Anfang 2003 hat sich Angela Merkel beim Kriegstreiber Bush in Washington angebiedert. Sie hat sich nie deutlich gegen eine deutsche Beteiligung am Irak Krieg ausgesprochen, eher das Gegenteil in Erwägung gezogen. Wenn die schwarz/gelbe Regierung mehr Kriegseinsätze plant, dann hat sie womöglich die Waffenlobbyisten hinter sich - die Mehrheit des Volkes wird sich hoffentlich energisch dagegen stellen!

Wer möchte erleben, dass in deutschen Städten und Gemeinden wieder Ehrenmale für die Gefallenen errichtet werden. Ich vermisse eigene friedenspolitische Aktivitäten dieser Regierung. Notwendig ist auch eine Unterstützung entsprechender Vorhaben des amerikanischen Präsidenten.  

                                                                                                                                                           hier der gedruckte Leserbrief in                                                                                                                                                           Volksstimme            MZ