Leserbrief zum Artikel
vom 27. September 2010 in der Mitteldeutschen Zeitung:
„Der kleinste Nenner“
(Seite 6)
Es ist noch nicht lange
her, da gab es Vorschläge, Ursula von der Leyen zur Bundespräsidenten aller
deutschen Bürgerinnen und Bürger zu krönen. Nun kommt aus ihrem Ministerium
ein Vorschlag, der die Kluft in unserer Gesellschaft festigt und den Menschen
die vom Hartz IV Regelsatz leben müssen, wie Hohn vorkommen muss. Zutiefst
unseriös, das bei der Erläuterung der Entscheidung sogleich auf die „Nicht
- Beachtung“ von Alkohol und Tabak Ausgaben verwiesen wird. So stellt
man Menschen unter Generalverdacht und führt eine Debatte, die den Betroffen
wie ein Schlag ins Gesicht vorkommen muss.
Noch peinlicher als die Entscheidung selbst, ist die Rechtfertigung durch
Koalitionspolitiker, Frau von der Leyen allen voran. Wie unverfroren und lächelnd
die Ministerin bei Anne Will in der ARD Menschen indirekt diffamierte, war nur
noch von Herrn Rogowski, dem Lobby Vertreter der Wirtschaft zu überbieten. Was
rot – grüne Politik falsch begonnen hat, wird jetzt unter schwarz – gelber
Fahne zementiert. Als Begründung für niedrige Hartz – Regelsätze wird von
den derzeit Regierenden, gern das niedrige Lohn Niveau in Deutschland angeführt.
Es ist schon dreist und arrogant,
wenn man den Kräften des Marktes freie Hand zu Ungunsten der Arbeitnehmer lässt,
politisch Lohndrückerei fördert und dann den vom Arbeitsmarkt ausgegrenzten
Menschen Zurückhaltung auferlegt. Diese neoliberale Politik der Union und FDP
geführten Regierung hat nach jüngsten Umfragen jegliche Legitimation verloren.
Durch unsere Regierung werden Raubritter zur Plünderung des Sozialstaates
gerade zu animiert. Es wird seit Jahren umverteilt in unsrem reichen Land, die
öffentliche Daseinsvorsorge wird den Profiten der Konzerne geopfert. Wir
brauchen gerechte und keine selbstgerechte Politik!
hier
der gedruckte Leserbrief in
MZ
leider stark gekürzt!!