Leserbrief zu den Artikeln „Frust wegen der Führung“ und „Wir sollten auf Lafontaine hören“ in der Mitteldeutschen Zeitung vom 15. April 2011, Seite 6
Soziale Politik nötiger denn je!
Einige linke Politiker führen die notwendige Personaldebatte bewusst über die Medien, da stellt sich Frage nach dem Ziel ihres Vorgehens. Um sich zu Profilieren finde ich Kritik und Vorschläge zur aktuellen deutschen Politik geeigneter, als das öffentliche Nörgeln an internen Strukturen! Gerade vor Wahlen, sollten sich Politiker einbringen. Matthias Höhn habe ich im Landtagswahlkampf 2011 in Sachsen-Anhalt nicht wahr genommen.
Die Ursache für die Wahlergebnisse in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg bei Lafontaine oder Gysi zu suchen wäre abenteuerlich. Diese beiden Politiker haben einen großen Anteil daran, dass sich die Linke überhaupt gesamtdeutsch etablieren konnte. Ihr historischer Verdienst liegt im zusammenführen von WASG und der Linkspartei PDS, die ohne vereinte Kraft auf Dauer lediglich im Osten nennenswerte Ergebnisse erzielt hätte. Linke Einigkeit ist dringend geboten, denn der Zustand unserer Gesellschaft schreit nach sozial ausgewogener Politik. Die SPD ist seit Jahren kein sicherer Garant mehr, wenn es um die Interessen der kleinen Leute geht. Union und FDP ignorieren den Verfall ihrer Macht und bedienen die Bürgerinteressen wenn überhaupt, dann erst nach denen der Konzerne. Da müssen sich Politiker mit der durch Wählerumfragen nicht mehr legitimierten Regierung auseinander setzen, als sich selbst Beine zu stellen. Derzeit hat die Linke kein Personal, um sich eine Zukunft ohne die Strategen und Führungsfiguren Gysi und Lafontaine leisten zu können. Da sind die Länderchefs aus Sachen wie aus Sachsen-Anhalt keine Alternative!hier der gedruckte Leserbrief in der MZ - leider stark gekürzt