Leserbrief zum Artikel „Burnout ist Volkskrankheit“ in der Mitteldeutschen Zeitung vom 20. April 2011, Panorama
Unsere Arbeitswelt macht krank!
Burnout ist durch zu hohe Belastung im Beruf auf dem Vormarsch, so das AOK Institut. Da hat eine Studie heraus gefunden, was viele Menschen schon längst wissen, weil Arbeitnehmer in unserem Land den Leistungsdruck oft selbst drastisch zu spüren bekommen. Wenn sich seit 2004 die Zahl der Krankheitstage wegen Burnout auf das 9 – fache erhöht hat, dann hätten doch Unternehmen lange reagieren müssen? Aber offensichtlich zahlt sich Leistungsdruck höher aus, als der Ausfall an Krankentagen kostet. Auch die Politik agiert nicht, obwohl die Belastung der schon so klammen Krankenkassen durch Behandlung von Burnout – Patienten immens sein dürfte.
Da die Unternehmen den Profit nicht von allein zu Gunsten von Maßnahmen für den Gesundheits- und Belastungsschutz schmälern werden, ist die Politik gefordert sich dieses Problems schnellstens an zu nehmen. Wer nimmt eine kontinuierliche Kontrolle durch die Gewerbeaufsicht in seiner beruflichen Umgebung noch wahr? In unserer Arbeitswelt werden Menschen krank und ausgebrannt, bis hin zur Arbeitsunfähigkeit. Aber da genügend Arbeitskräfte zur Verfügung stehen, wird die Betrachtung des „Humankapitals“ als „Kostenfaktor“ wohl leider so schnell nicht beseitigt werden. Die in der AOK – Studie benannten Berufsgruppen der Sozialpädagogen und Heimmitarbeiter und die Beschäftigten in Call Centern spüren nicht nur die hohe Belastung, oft sind sie auch noch miserabel bezahlt.
hier der gedruckte Leserbrief in der MZ - leider stark gekürzt