Leserbrief zum Artikel „Jede fünfte Stelle ist ein Minijob“ in der Mitteldeutschen Zeitung vom 27. April 2011, Seite 21
Niedriglohn = Hohn!
Die Zahl der Minijobs steigt, das war und ist von Wirtschaftsstrategen, die es auf Maximalprofit absehen, so gewollt. Die Lobbyisten der Niedriglohnfreunde haben das Prinzip schlecht bezahlter Arbeit der gesetzgebenden Politik erfolgreich schmackhaft gemacht.
Beschäftigte profitieren nicht davon, dass ihre Arbeit nicht gerecht entlohnt wird. Wenn der Verdienst im Minijob zum Überleben nicht reicht, dann zahlt die Staatskasse die Summe, die dem Arbeitgeber erspart bleibt.
Dieses System ist unsozial und gehört abgeschafft! Niedriglohnpolitik dient offensichtlich lediglich einigen Arbeitgebern und ist dazu geeignet, den Sozialstaat weiter aus zu höhlen. Was bringt ein Minijob in die Rentenkasse oder in die Krankenkassen ein? Eine perverse Lohnpolitik verschärft die Kluft zwischen Arm und Reich und bietet rechtsradikalen Demagogen eine Steilvorlage. Wer die Entwertung der Arbeit voran treibt, der muss sich gefallen lassen, als Spalter der Gesellschaft und als Vernichter des Sozialstaates benannt zu werden. Was wir dringend brauchen, ist eine politisch regulierte Verteilung der Arbeit. Wie wäre es mit einer gesetzlich verordneten 35 – Stunden Woche! Eine solche Maßnahme schafft Arbeitsplätze! Wir wundern uns über „burn out“ auf Grund von Überlastung in der Arbeitwelt und suchen nach Beschäftigung und nach Perspektiven für unsere junge Generation. Wer sich politischer Regulierung des Arbeitsmarktes im Sinne unserer Jugendlichen verschließt, der generiert sozialen Sprengstoff und zeigt seine unsoziale Haltung!
hier der für die Volksstimme von mir angepasste und abgedruckte Leserbrief