Leserbrief zum Artikel  in der Mitteldeuten Zeitung vom 19. 07. 2011 “Aderlass für Niedriglöhner” auf S. 17 

Regierungspolitik kontra dem Wert der Arbeit (für die Volksstimme Magdeburg mit erweitertem Text)

 

Die DIW Studie zeigt eindeutig auf, für den überwiegenden Teil der abhängig Beschäftigten, geht es  bergab in unserem Land. Der Reallohn sinkt und dies in einer Phase des Wirtschaftswachstums. Aufschwung oder Abschwung ist eine Frage der eigenen Stellung in unserer Gesellschaft! Viele Beschäftigte im Dienstleistungssektor können ein Lied davon singen.

 

Offensichtlich stimmt es mit der Verteilung der Gewinne nicht! Zugleich wird deutlich, wie sehr ein gesetzlicher Mindestlohn in Deutschland fehlt, denn aktuell werden engagiert arbeitende Menschen, die jeden Tag effektiv Werte schaffen, oft um ihren Anteil am Erfolg der Arbeit betrogen! Andere, potentielle Arbeitnehmer, werden vom Arbeitsmarkt ausgegrenzt,  lieber unbezahlte Überstunden, als zusätzliche Arbeitsplätze. 

Auch das Thema Leiharbeit spielt im Orchester des Niedriglohns eine erste Geige.

Leiharbeit und die Befristung von Arbeitsverhältnissen sind an der Tagesordnung, Unbefristete Festanstellungen sind Goldstaub und das Bezahlungsniveau sinkt. Das ist eine Negativentwicklung am Arbeitsmarkt,  die auch durch die rot grünen Hartz IV Gesetze begünstigt wurde. Hartz IV gehört abgeschafft, wann begreifen dass die Prediger der sozialen Hängematten Theorie endlich? Der asoziale Slogan: „Sozial ist nicht was Arbeit schafft“ stimmt nicht. Arbeit muss ihren Wert, ihren Preis behalten! Dumpinglohn gehört abgeschafft!

Die neoliberale Förderung des Niedriglohnsektors kann tolle Erfolge aufweisen. Wer sein Leben lang im Niedriglohnsektor in Vollzeit arbeitet, bekommt dafür Altersarmut gratis. Denn einen legitimen Rentenanspruch erwirbt man mit einer dauerhaften Beschäftigung im Niedriglohn – Bereich nicht! Wie pervers muss sich denn der Arbeitsmarkt noch entwickeln, bis die Politik der Selbstbedienungsmentalität der Konzerne und Banken einen wirksamen Riegel vorschiebt? Wie lange sieht die Politik noch weg, wenn Regelarbeit in scheinbare Selbstständigkeit verwandelt wird und kleine, angeblich selbstständige Unternehmer, in massive Abhängigkeit der Auftraggeber geraten. Oft findet dann eine brutale Selbstausbeutung statt, von der kein Mensch vernünftig leben kann! Lohndrückerei ist eine Schande in einem reichen Land, welches nicht jammern braucht, dass es den „Titel“ Exportweltmeister an China verloren hat. Exportweltmeister zu sein, ist gegenüber der eigenen Bevölkerung nicht automatisch ehrenrührig! Das beweisen die zustände auf dem Arbeitsmarkt in China sehr drastisch. Aber auch Deutschlang ist in dieser Hinsicht kein Ruhmesblatt! 

                                                                                                                                                                        hier der gedruckte Leserbrief in                                                                                                                                                                    der Volksstimme     MZ kurzer Auszug