Zerschlagene Grabsteine in der "Krakower Klagemauer"
im Anschluß wird die Synagoge der Gemeinde besichtigt, danach gehen
wir dann durch das Viertel, das langsam wieder etwas lebendiger zu werden
scheint - einige Restaurants bieten original Speisen und zu bestimmten
Zeiten auch original Klezmer-Musik, ...dann wieder sehen
wir einen Gedenkstein für 30 auf offener Straße ermordete Polen
vor der "alten Synagoge" ( im Museum im Stammlager wurde erläutert,
das die Nazis als Vergeltung für polnischen Widerstand und andere
"Delikte"Zivilisten öffentlich erschossen, dies wurde
der Bevölkerung dann per Plakat bekannt gegeben )
durch enge Straßen führt uns der Weg zu einer weiteren Synagoge
und wir werden von Herrn Smilek auf Filmvorführungen innerhalb aufmerksam
gemacht, wir sehen Originalfilmaufnahmen von der Vertreibung der
Jüdischen Bevölkerung aus Ihren Wohnungen, in ein für die
Juden eingerichtetes Getto - die
Szenen bedürfen keiner weiteren Erläuterung -
Familien
die den Inhalt einer Wohnung auf einem Pferde- oder Handwagen durch die
Straßen bewegen um Ihre Privatsphäre mit einer Unterkunft im
Getto einzutauschen sprechen für sich, Bilder vom Abtransport
der vor Krankheit und Hunger im Getto umgekommen Menschen und das "abladen"
in einem Sammelgrab erklären sich ebenfalls von selbst, Originalaufnahmen
die
bewußt machen, daß die Hölle für die jüdische
Bevölkerung nicht erst in den Konzentrationslagern anfing,
außerdem zu sehen ist eine Fotoausstellung über die Ausreise
von polnischen Juden per Schiff nach Amerika und ein jüdisches Filmdokument
über die Erziehung Ihrer Kinder betreffs Hygiene und Krankenpflege
- alle gebotenen Dokumente lassen uns mit unserem Zeitplan in Verzug
geraten und wir müssen förmlich mit nachdringlichen Aufforderungen
aus der Synagoge geholt werden - Herr Smilek erzählt während
wir zum "Wawel" gehen, das er selbst im Zusammenhang mit der Judenvertreibung
die Wohnung wechseln mußte - die polnische Bevölkerung
zog in Wohnungen der Juden und "Deutsche Beamte" zogen in die Wohnungen
der Polen - ein "Zwangsringtausch" der einen weiteren Entzug der Rechte
für die jüdischen Menschen darstellte und ein Baustein im Vernichtungsplan
der Nazis war
unser Stadtführer legt trotz seines hohen Alters ein gutes Tempo vor,
wir gehen die Anhöhe zum Wawel herauf und nach einer Mittagspause
besichtigen wir das Schloß und die Kathedrale mit den Königsgräbern,
eine reich und prunkvoll gestaltete Sehenswürdigkeit die ich zum Besuch
und zur Besichtigung empfehlen kann, bei den Erläuterungen kommt
besonders unser Historiker Peter auf seine Kosten
den Abschluß der Stadtführung bildet nach einem weiteren Stück
Weg durch die Innenstadt die Besichtigung der Marienkirche, mit dem geschnitzten
Altar vom berühmten Nürnberger Künstler "Veit Stoß";
Herr
Smilek könnte uns noch lange durch Krakow führen und hätte
weitere interessante Beiträge, aber die Zeit ist soweit vorangeschritten
das wir noch etwas Freizeit nutzen wollen bevor der nächste Termin
ansteht, wir haben Zeit zur individuellen Besichtigung der "Tuchhallen",
gemeinsam mit Suse, Iris, Ora und Dietrich ziehe ich ein kurzes Verweilen
in einem Restaurant an den Tuchhallen vor - innen gibt es die üblichen
Kaufangebote für Touristen, aber baulich sind die Hallen
sehr sehenswert