22.10.2000
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der Tag beginnt, nach dem morgendlichen Routineablaufprogramm, mit
eine Stadtführung; eine junge, blonde und äußerst
attraktive Dame aus Oswiecim führt uns zu den Sehenswürdigkeiten
und geschichtsträchtigen Orten der Stadt........wir sehen die Burg
, die wiederaufgebaute Synagoge, das alte jüdische Viertel, den Marktplatz
und nicht zuletzt, den von den Nazis geschändeten jüdischen Friedhof;
wir hören von der Möglichkeit hier Arbeitseinsätze durchzuführen
- eine gute Anregung , denn ein Ziel dieser Studienfahrt
ist es, weitere Reisen von DPG-Mitgliedern über die Bildungsseminare
der Postgewerkschaft vorzubereiten
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fast zum Schluß sehen wir noch eine recht moderne Kirche, heute wohl
wegen des Sonntags übervoll ist - die Menschen stehen noch vor der Kirche,
da nicht alle hineinpassen, hier war schon der amtierende Papst "zu
Gast" und hat den Pater "Maximilian Kolbe" am 10. Oktober 1982 heilig
gesprochen - Maximilian Kolbe hat im KL Auschwitz den Tod für einen
Mithäftling auf sich genommen( siehe Ausstellung im Block 11 im Stammlager,
auch im Internet gibt es mehr Informationen zu seinem Schicksal)
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den Abschluß der Stadtführung bildet ein kurzer Besuch eines
Kulturhauses in Oswiecim, dann der Rückweg zur Begegnungsstätte,
individuell gestaltet und ich wähle, nach Jahren der "Abstinenz" polnischer
Märkte, den Weg über den Trödelmarkt - muß allerdings
feststellen, daß die Atraktivität für mich persönlich
seit 1987 stark nachgelassen hat, alles was zu DDR-Zeiten reizte, wird uns
jetzt von der Marktwirtschaft täglich zur Genüge und im Überfluss
präsentiert
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den Nachmittag verbringe ich allein, um mir die Ausstellungen der Länder
im Stammlager I noch ausführlicher anzusehen, es ist allerdings
hoffnungslos zu glauben, man könnte die Vielzahl von Dokumenten und
Fotos nur annähernd vollständig betrachten... es ist nicht zu schaffen
die Beweise dieses millionenfachen Unrechts komplett zu erfassen; sehr
beeindruckend und aussagekräftig ist die Ausstellung über das
"Märtyrium des Jüdischen Volkes" http://www.auschwitz-muzeum.oswiecim.pl
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zu 17 Uhr hat Ben, unser Betreuer, uns zur Vorführung eines
Dokumentarfilms über das befreite Lager Auschwitz geladen; der Film
wurde von sowjetischen Kriegsberichterstattern aufgenommen; wir sehen Filmmaterial,
das erst in den 80'ziger Jahren wieder aufgetaucht ist; Ben erläutert
etwas zum Film und bittet uns, auch bei den sehr schrecklichen Szenen nicht
wegzusehen - diese Originaldokumente verfehlen ihre Wirkung auf uns nicht...
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